Freitag, 5. Dezember 2008

MMN plant die Umverlegung der Trinkwasserleitungen

Bau der Ortsumgehung B173 kann starten
Von Annett Heyse

Die Nachricht kam gestern am frühen Nachmittag und sie dürfte ein schönes Weihnachtsgeschenk für alle verkehrsgeplagten Kesselsdorfer sein: Die lang ersehnte Ortsumgehung der Bundesstraße173 wird in den nächsten zwei Jahren gebaut. Spätestens Ende 2010 soll der Verkehr auf einer Neubautrasse, die durch das Gewerbegebiet gelegt wird, rollen.

„Ich freue mich sehr für unsere Stadt. Es war schließlich ein langer Kampf um die Straße“, sagte Wilsdruffs Bürgermeister Ralf Rother (CDU) in einer ersten Reaktion. Auch dem Kesselsdorfer Ortsvorsteher Türk Müller (CDU) fiel ein Stein vom Herzen. „Wir hoffen jetzt, dass ganz schnell ausgeschrieben wird und nichts, wirklich nichts, mehr dazwischen kommt.“

Geld aus Konjunkturpaket

Das Geld für das über neunMillionen teure Bauvorhaben kommt aber nicht aus dem regulären Bundeshaushalt sondern einem Konjunkturprogramm, das die Bundesregierung angesichts der Rezession auflegt. Dabei werden für 2009 und 2010 zwei Milliarden Euro für Verkehrsinfrastruktur lockergemacht.

Den Kesselsdorfern dürfte es egal sein, aus welchem Topf das Geld letztendlich kommt. „Hauptsache unser größtes Problem verschwindet“, kommentiert Ortsvorsteher Müller. „Obwohl ich erst daran glaube, wenn die Bagger auf dem Feld stehen.“

In seinen Worten schwingt eine leichte Skepsis mit und diese ist nicht unberechtigt. Seit 1990 wird an der 3,4Kilometer langen Umfahrung geplant. Verschiedene Ämter und Behörden waren seitdem zuständig, bevor 2002 ein Planfeststellungsverfahren gestartet wurde. Doch statt weniger Monate zog sich das Genehmigungsverfahren Jahre hin. Umstritten war bis zuletzt die Entwässerung der Fahrbahn Richtung Zschonergrund. Mehrmals musste deshalb umgeplant werden. Dabei stauen sich täglich in den Morgen- und Nachmittagsstunden die Fahrzeuge durch Kesselsdorf und ins Gewerbegebiet hinein. „Die Unternehmer verlieren Zeit und Geld“, klagt Türk Müller. Immer wieder machten die Bürgerinitiative um Ilse Drese und andere bis hin zum Bundestagsabgeordneten Klaus Brähmig (CDU) auf die Situation in dem kleinen Ort aufmerksam. In der Landespolitik hatten der Parlamentarier Roland Wöller (CDU) und Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) ein offenes Ohr für die Kesselsdorfer.

Nun sind die Sorgen der Kesselsdorfer doch noch erhört worden. „Hauptsache, die Ausschreibung beginnt jetzt so schnell, wie es das Straßenbauamt immer angedeutet hat“, fordert der Stadt-Chef Rother.

Holger Wohsmann, Leiter des Straßenbauamtes Meißen-Dresden, will natürlich die Jubelstimmung nicht trüben. „Wir haben parallel zur Planung die Ausschreibung bereits vorbereitet und in Teilen fix und fertig im Schreibtisch liegen“, bestätigt er. Sobald er grünes Licht für die Freigabe der Gelder von der übergeordneten Behörde, dem Sächsischen Wirtschaftsministerium, bekommt, können die Ausschreibungsunterlagen zur Post gebracht werden. Allerdings kann auch Wohsmann nicht zaubern. „So eine Ausschreibung nach EU-Vorschriften dauert etwas. Das ist nicht in einem Monat erledigt.“