Montag, 11. Januar 2010

Neues von dem Radwegenetz "Meißner 8"


Montag, 11.01.2010
Sächsische Zeitung



Die neue Radrundstrecke Meißner Acht wird erst 2011 komplett fertig

Zwölf des insgesamt 85Kilometer langen Kurses im linkselbischen Hinterland müssen noch gebaut werden.
Die neue Radrundstrecke Meißner Acht, die sich vom Elberadweg in das linkselbische Hinterland erstreckt, ist schon zu einem Großteil fertig. Vom insgesamt 85 Kilometer umfassenden Streckennetz sind bereits über 70 Kilometer hergerichtet. Kreisradwegewart Hans-Jochen Gramann hat schon über 160 Wegweiser, Karten und Hinweistafeln installiert. Radler nutzen bereits rege diese neue touristische Möglichkeit. Wahrscheinlich 2011 wird die MeißnerAcht komplett fertig sein.

Noch offen sind 12,4 Kilometer. Doch die haben es in sich. Denn die Routen verlaufen durch Gegenden, die zwar landschaftlich reizvoll, doch aus naturschutzrechtlicher Sicht sehr sensibel sind. Seltene Pflanzen und Tiere haben in diesen FFH-Gebieten ihre Lebensräume. „Wir müssen da einen Kompromiss finden“, sagt Klipphausens Bürgermeister Gerold Mann (parteilos). Diese Gemeinde verwirklicht im Auftrag des Landkreises Meißen das Projekt, an dem die Kommunen Meißen, Käbschütztal, Triebischtal, Klipphausen, Lommatzsch, Diera- Zehren und Leuben-Schleinitz beteiligt sind.

Naturschutz-Experten beklagen zum Beispiel, dass der Radweg einen zu starken Eingriff in die Landschaft darstellt. Es kam zum Bauverzug des 2005 begonnenen Vorhabens. Für den dritten Abschnitt – Semmelsberg, Polenz, Gohlberg, Prositz, Piskowitz und Schieritz – macht sich ein Planfeststellungs- bzw. Genehmigungsverfahren erforderlich. „Die Unterlagen sind jetzt fertig und gehen in Kürze an die Landesdirektion Dresden“, sagt Bauingenieur Martin Miklaw. Das Miltitzer Ingenieurbüro hat die Planung übernommen. Mit der Unteren Naturschutzbehörde und weiteren Ämtern wurde schon abgestimmt, dass zum Beispiel Abschnitte in diesen sensiblen Bereichen nicht einen Asphaltbelag, sondern eine sandgeschlämmte Schotterdecke bekommen. „Wenn bestimmte Bäume erhalten bleiben müssen, wird der Radweg an einigen Stellen schmaler“, sagt der 49-jährige Ingenieur.

Als Ausgleich für die Naturbelastung werden u.a. Feldhecken angelegt, so am Sportplatz in Garsebach oder hinter der Eisenbahnbrücke in Richtung Helm-Mühle.

Außerdem werden die Abschnitte Leutewitz Süd und Nord nicht neu gebaut. Der etwa fünf Kilometer lange Wanderweg entlang des Käbschützbaches wird nur ausgebessert.

1,65 Millionen Euro wurden bislang auf der Meißner Acht verbaut, wie Klipphausens Kämmerin Silvia Kunas sagte. Auf vier Millionen Euro werden die Gesamtkosten veranschlagt. Der Freistaat Sachsen fördert das Projekt zu 90 Prozent. Doch für die beteiligten Kommunen gab es Mehrkosten durch zusätzliche Planungen, was lebhafte Kritik der Lommatzscher, Käbschütztaler und Diera-Zehrener Räte hervorrief. Letztlich gab es eine Einigung.

„Die Meißner Acht ist ein Gewinn für die Region. Wir hoffen, dass auch die noch vor uns stehenden schwierigen Abschnitte erfolgreich bewältigt werden“, sagt Bürgermeister Mann. Dieter Hanke