Montag, 4. Juni 2012

MMN - Kirchstraße in Röhrsdorf

Samstag, 2. Juni 2012
(Sächsische Zeitung)

Der Kirchberg wurde für knapp 60 000 Euro ausgebaut. Damit haben viele Bürger und Wanderer bessere Bedingungen.

Röhrsdorfer freuen sich. Der Kirchberg hat jetzt auf etwa 300 Meter einen Asphaltbelag. Eine Pflastermulde für das Regenwasser wurde geschaffen, ebenso ein Bankett, in dem Rasen wächst. Zum Ausbau gehörte noch die Straßenentwässerung und ein Regenwasserkanal. „Solide Arbeit. Den Bauleuten ein Dankeschön“, sagte Pfarrer Christoph Rechenberg. Die Wilsdruffer Firma Teichmann und Subunternehmer waren hier am Werk.

Damit gehört nun die alte Betonstraße der Vergangenheit an. Sie war in einem schlechten Zustand. „Risse hatten sich gebildet, es gab Verwerfungen. Die Entwässerung funktionierte nicht mehr. Bei starkem Regen wurden angrenzende Grundstücke überflutet“, sagte Planer Olaf Nickel aus Miltitz. Knapp 60 000 Euro hat das Ganze gekostet. Die EU unterstützte das Vorhaben mit einer 70-prozentigen Förderung. „Damit sind wir beim kommunalen Straßenbau wieder ein gutes Stück vorangekommen“, sagte Klipphausens Bürgermeister Gerold Mann zur Einweihung am Donnerstagabend. Die Gemeinde hat zurzeit noch weitere fünf Straßenbauprojekte laufen.

Der Kirchberg ist eine wichtige Verbindung – die Hauptzufahrt zu Kirche und Kirchhof. Viele Bürger nutzen diese, nicht nur Kirchgänger, Hochzeitspaare oder Taufgesellschaften. Auch zahlreiche Wanderfreunde passieren diese, denn der Kirchberg ist ein Stück des beliebten Wanderweges zur Neudeckmühle. „Straßen führen Menschen zueinander. Der Kirchberg dient dazu“, hatte Pfarrer Rechenberg bei der Einweihung gesagt. Diese wurde kurzerhand in die Kirche verlegt, da es stark regnete. Und so war die Eröffnung des neuen Kirchberges nicht nur eine Straßenübergabe, sondern auch ein Anlass, wo Menschen miteinander ins Gespräch kamen, Erinnerungen austauschten und fachsimpelten.

Da hatte der Röhrsdorfer Posaunenchor, der extra seine regelmäßige Probe vorverlegte, Lieder vorgetragen, die zum Thema Straße passten. „Der Kirchberg ist ein geschichtsträchtiger Ort“, bemerkte Martin Seyrich. Der 56-Jährige war Mitte der 80er Jahre in der LPG „Karl Marx“ beschäftigt und hatte mit der Baubrigade diese ehemalige Betonstraße mit errichtet. „Diese war nötig, weil die Schweinemastanlage erweitert wurde“, sagte der 74-jährige Helmut Kost, der damals als Vorarbeiter im Feldbau tätig war. „Diese Betonstraße gehört zur Röhrsdorfer Geschichte. Sie hat Jahrzehnte über gute Dienste geleistet“, so der 70-jährige Karl Heinz Walter, der damals Bereichsleiter in der Pflanzenproduktion war. Nicht nur die acht Tonnen schweren Misthänger rollten über diese Betonstrecke, sondern auch für den Transport der Kirchenglocken erwies diese Verbindung gute Dienste. „Jetzt weicht sie einer neuen“, sagte Walter, der wie Martin Seyrich und Helmut Kost auch dem Röhrsdorfer Posaunenchor angehört. Als sich der Regen verzogen hatte, gab es am Abend doch noch das traditionelle Zerschneiden des Bandes zur Straßenübergabe. Bei Bier sowie Bratwurst vom Grill wurde das Ereignis noch tüchtig im Pfarrhof gefeiert. „Ein schöner Abschluss eine wichtigen Bauprojekts für Röhrsdorf“, sagte Ortsvorsteher Detlef Klatt. Dieter Hanke