Mittwoch, 1. August 2012

MMN - Radwegenetz Meißner 8


Mittwoch, 1. August 2012
(Sächsische Zeitung)

Endspurt für den Radrundweg

von Jürgen Müller

Im September beginnen die letzten Bauabschnitte der Meißner Acht. Dennoch bleiben Lücken.

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Gute Zeiten brechen bald auch für die Radler in Meißen an. Der Radrundweg Meißner 8 wird im Herbst fertig. Auf 56 Kilometern kann durch die Lommatzscher Pflege bis nach Klipphausen geradelt werden. Foto: Matthias Brunnert
Der Radrundweg Meißner 8 wird fertiggebaut. Jedenfalls fast. Der Bau der letzten Abschnitte auf dem Gebiet der Stadt Lommatzsch zwischen Schieritz, Piskowitz und Prositz beginnt im September. Die Baukosten für die Stadt Lommatzsch betragen voraussichtlich 197 500 Euro. Der Freistaat fördert den Bau zu 80 Prozent. Ebenso werden in der Gemeinde Klipphausen die Abschnitte Gohlberg bei Constappel sowie im Tal der Kleinen Triebisch die Abschnitte Polenz und Semmelsberg sowie zwei Brücken gebaut.

Dennoch bleiben Lücken, längst nicht überall wird sich ein breites Asphaltband durch die Landschaft ziehen. Zwischen Leutewitz und Käbschütztal kann aus Naturschutzgründen der Weg nicht ausgebaut werden. Hier bleibt es bei der vorhandenen Wegedecke. „Wir hätten eine Umweltverträglichkeitsprüfung machen müssen, die allein schon 50 000 Euro gekostet hätte“, sagt der Käbschütztaler Bürgermeister Uwe Klingor (CDU). Und selbst dann wäre der Bau durch ein Fauna-Flora-Habitat-Gebiet nicht genehmigt worden. Der Radweg zwischen Lommatzsch und Käbschütz verläuft auf einer Schotterstrecke, zwischen Robschütz und Löthain auf einem ehemaligen Bahndamm der Schmalspurbahn. „Ich bin damit auch nicht zufrieden. Die schlimmste Strecke zwischen Zöthain und Käbschütz wollen wir noch befestigen, wenn wir Geld haben“, so Klingor.

Auch in Piskowitz klafft eine kleine Lücke. Weil der Weg über ein Privatgrundstück führt und der Eigentümer keinen Ausbau will, bleibt der Radweg dort für eine kurzes Stück Fußweg. Die Radler müssen auch absteigen, weil es sich um einen enge Stelle mit einer Steigung handelt. „Es gab viel Ärger um Fördermittel und den Naturschutz. Deshalb bin ich froh, dass der Weg jetzt trotz aller Schwierigkeiten nahezu zu Ende gebaut werden kann“, sagt Anita Maaß, die Lommatzscher Bürgermeisterin und Vorsitzende des Fördervereins für Heimat und Kultur in der Lommatzscher Pflege. Sie sieht den Radweg als wichtiges Mittel, um den Tourismus in der Region voranzubringen: „Glanzpunkten wie Dresden oder Meißen haben wir nichts entgegenzusetzen. Es ist eine Illusion, dass wir viele auswärtige Touristen in die Region locken können. Vielmehr muss es unsere Aufgabe sein, Einheimische als Touristen zu gewinnen. Der Radweg ist dafür sehr gut geeignet“, so Anita Maaß. Zugute kommt, dass die „Meißner8“ an den Elberadweg, die Sächsische Städteroute und den Elbe-Mulde-Radweg angebunden ist.

Der Radweg heißt Meißner 8, weil er einer Acht ähnelt. Die nördliche Route erschließt einen Teil der Lommatzscher Pflege, die südliche das Gebiet von Klipphausen in Richtung Wilsdruff. Insgesamt ist der Radweg 56 Kilometer lang. Der größte Teil der „Meißner 8“ führt auf vorhandenen Nebenstraßen und Wegen. Bisher wurden 7,5 Kilometer asphaltiert, jetzt folgen noch einmal 5,5 Kilometer. Baubeginn für die letzten Abschnitte wird am 10. September sein, Ende Oktober soll der Radweg fertig sein.