Donnerstag, 9. August 2012

MMN - RRB Bockwen
Donnerstag, 9. August 2012
(Sächsische Zeitung
)

Damm soll Schlamm-Lawinen bannen


Für knapp 30 000 Euro lässt die Gemeinde Klipphausen in Bockwen einen Schutz gegen Überschwemmung errichten.

Vorbeugen ist besser, als den Schlamm wieder von Straßen und aus Grundstücken in Bockwen zu räumen. In den nächsten Wochen soll in diesem Ortsteil der Gemeinde Klipphausen ein Damm gebaut werden, der Bockwen bei Starkniederschlägen vor Überschwemmungen schützen soll. Diese Sperre wird an der Kante eines abschüssigen Feldes zur Straße zu am Ortseingang entstehen. Der Damm wird etwa 50 Meter lang in U-Form und maximal 1,50 Meter hoch sein und aus Lehm und Mutterboden bestehen. Am Ortsausgang läuft der Damm dann aus. Auf der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend im Vereinshaus Constappel wurde der Bauauftrag an die Firma Melioration GmbH Meißen vergeben. Die Kosten belaufen sich auf 24000Euro. Die Planung des Projekts hat das Ingenieurbüro Müller-Miklaw-Nickel aus Miltitz gemacht.

„Mit diesem Damm wollen wir Bockwen bei Starkregen schützen. Zwar wird diese Sperre nicht alles Wasser zurückhalten können, doch zumindest einen Großteil“, sagt Klipphausens Amtsverweser Gerold Mann (parteilos). Die Kommune finanziert diesen Schutz für den Ort allein. Fördermittel gibt es für das Vorhaben nicht.

Noch überprüft werden soll von Experten der Überlauf des Dammes. Zur Ableitung des Wassers gibt es zwei Varianten, und zwar einmal in einen vorhanden Graben, der zum Teil verrohrt ist oder im Straßenbereich. Der Damm soll auch mit Sträuchern bepflanzt werden. Da Bockwen eine engagierte Bürgerschaft hat und dies schon mehrfach unter Beweis gestellt hat, dürfte es wohl Ehrensache sein, dass die Einwohner bei der Pflanzung mithelfen und auch später das Strauchwerk betreuen.

Klipphausen zieht mit diesem Projekt auch Lehren aus dem verheerenden Vorfall Mitte September des Vorjahres. Damals hatte ein schweres Unwetter beträchtliche Schäden in Bockwen verursacht. An die 20 Grundstücke waren von einer Schlamm-Lawine betroffen, die sich bei den Sturzfluten durch den Ort ergossen hatte. Von einem abschüssigen Feld am Ortseingang wurden Erdmassen fortgeschwemmt. Saatgut lag auf Straßen und Plätzen. Auch das Abwasser-Pumpwerk der Meißner Kläranlage war durch die Schlamm-Massen ausgefallen. Dieter Hanke