Mittwoch, 4. Juli 2012

MMN - B 100 Nossen/Eula
Mittwoch, 4. Juli 2012
(Sächsische Zeitung)

NOSSEN

Platz geschaffen durch Abriss

Von Dieter Hanke

Der marode Gasthof Hesse und weitere alte Gebäude mussten an der Kreuzung in Eula für den neuen Kreisverkehr weichen. Ende 2012 soll er fertig sein.


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An die 80 Fuhren mit Bauschutt hat David Schäfer bisher in die Kiesgrube Sönitz geschafft und von dort Sand mitgebracht. Der 27-jährige Kraftfahrer von der Koalick GmbH aus Drebkau bei Cottbus gehört zu den Beschäftigten, die den alten Gasthof Hesse und das ehemalige Konsum-Gebäude an der Kreuzung in Nossen-Eula abreißen. „Heute werden wir fertig“, sagt Schäfer. Sein Kipper fasst 26 Tonnen. Baggerfahrer Nico Hertmanowski (22) verlädt gerade die letzten Überbleibsel des einstigen Bauwerks. Wo noch vor gut drei Wochen diese alten Gebäude standen, erstrecken sich jetzt große leere Flächen. Dort kommt der neue Kreisverkehr hin. Damit soll mit dem Ausbau der B101 in Nossen-Eula auch diese Kreuzung der B101/Hirschfelder Straße/Wilsdruffer Straße verkehrsfreundlicher und übersichtlicher gestaltet werden.

Bis Ende dieses Jahres soll der neue Kreisverkehr fertig sein, wie Klaus-Peter Lechler, Leiter der Niederlassung Meißen des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr, informierte. Durch den Abriss der alten Gebäude ist jetzt die Sicht in diesem Bereich auch freier geworden. Zum Beispiel ist nun das Unternehmen Autoservice 1a Werner an der Hirschfelder Straße gut zu erkennen.

Schandflecke im Ort

Angrenzend an den einstigen Gasthof Hesse sind Arbeiter der Firma Baustein Meißen GmbH dabei, eine alte Scheune abzubrechen. Bretter, Balken, Ziegel und Bruchsteine liegen umher. Auch alte Strohhaufen türmen sich auf dem Gelände. „Der Abriss macht keine Schwierigkeiten. In zwei Tagen sind wir fertig“, sagt Baggerfahrer Mario Lau (30). Der Bauschutt wird ebenfalls nach Sönitz gefahren, wo Teile der Kiesgrube verfüllt werden.

„Es war höchste Zeit, dass die alten Buden wegkamen. Sie waren ein Schandfleck im Ort“, bemerkt eine Bewohnerin auf der Wilsdruffer Straße 4. Dieses Haus steht in der Nähe der Kreuzung.

Übrigens wird der alte Schlussstein vom Gasthof Hesse vom Denkmalschutz aufbewahrt. Ein altes Fachwerkhaus an der Strecke muss ebenfalls noch in Kürze weichen. Spätestens Anfang Oktober dieses Jahres soll es dann mit dem Straßenbau losgehen, wie Niederlassungsleiter Lechler weiter mitteilte. Vorher, und zwar beginnend am 9. Juli, ist noch die Umverlegung des Eulabaches an einigen Stellen erforderlich, damit mehr Platz für die B101 zur Verfügung steht.

Der Ausbau wird in Teilabschnitten geschehen, da der Verkehr halbseitig weiter gewährleistet wird. Ampeln regeln das. Die einzelnen Bauabschnitte werden maximal nur eine Länge von 300 Meter haben, um für den Verkehr die Erschwernisse zu begrenzen. Andererseits ergibt sich dadurch auch eine verhältnismäßig lange Bauzeit. Für den Ausbau der Bundesstraße wurden in den vergangenen Monaten bereits Bäume und Sträucher am Rande gefällt, um Baufreiheit zu schaffen.

Im Juni 2014 soll der Ausbau auf dieser drei Kilometer langen Strecke der B101 vom Kreisverkehr bis zur Pöppelmannbrücke in Nossen fertig sein.

Kosten von über fünf Millionen

Die Sanierung der B101 wird insgesamt über fünf Millionen Euro kosten. Der Bund finanziert das Ganze. Die Stadt Nossen beteiligt sich beim Bau des gemeinsamen Rad- und Gehweges, der stadtauswärts auf der linken Seite entsteht. Auch eine neue Trinkwasserleitung wird von der Stadt finanziert, wie Nossens Bauamtsleiterin Carola Bieber sagte.